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Die Hundekrankenversicherung – unnötiger Luxus oder absolutes Muss?

Hunde werden von den Deutschen mit viel Liebe und Fürsorge gepflegt. Für manche Mitbürger ist der Vierbeiner viel mehr als ein eigenes Haustier, ja fast wie ein eigenes Kind. Die Hundekrankenversicherung hat in Deutschland Fuß gefasst. Gefühlt bringen fintechs aber auch traditionelle Sachversicherer alle zwei Monate einen neuen Tarif an den Markt: ARAG, Allianz, ADCURI, Barmenia, Deutsche Familienversicherung, GHV, Gothaer, HanseMerkur, Helvetia, R+V, Petprotect und Uelzener. Zwischenzeitlich geht man davon aus, dass 10 bis 15 Prozent aller Hunde krankenversichert sind. Die Zahl der versicherten Tiere wächst gerade im Hinblick auf die steigenden Behandlungskosten stetig, aber dennoch wird die Hundekrankenversicherung immer noch eher als ein Luxus als eine Notwendigkeit angesehen. In anderen Nationen erfreut sich die Hundekrankenversicherung einer breiteren Akzeptanz. So ist in Großbritannien jedes vierte, im skandinavischen Raum sogar eines von zwei Tieren krankenversichert.

Hund beim Tierarzt

Ein Huskey liegt auf dem Behandlungstisch beim Tierarzt.

Was nutzt eine Hundekrankenversicherung?

Aber woher kommt das deutsche Desinteresse? In erster Linie ist mangelnde Information dafür verantwortlich. Drei von vier Hundehaltern hatten sich nach einer GfK-Studie mit dem Thema bislang überhaupt nicht auseinandergesetzt. Dabei kann eine Hundekrankenversicherung durchaus sinnvoll sein. Denn nicht selten liegen die Operations- und Behandlungskosten etwa bei einem komplizierten Bruch schnell deutlich im vierstelligen Bereich.

Pauschal lässt sich natürlich nicht über den Nutzen einer Hundekrankenversicherung urteilen, dazu sind die Einzelfälle zu unterschiedlich. Einige Versicherer lehnen gar einzelne Rassen oder Tiere über sieben Jahre wegen eines zu hohen Krankheitsrisikos ab. Zudem muss auch eine Immunisierung gegen bestimmte Krankheiten bestehen. Eine weitere Voraussetzung ist eine Tätowierung durch einen anerkannten Zucht¬verband oder das Einpflanzen eines Mikrochips nach EU-Standard. Nichtsdestotrotz gibt es einige generelle Tipps, auf welche Konditionen einer Hundeversicherung Sie achten müssen und bei welchen Anbietern Sie sparen können.

Was kostet eine Krankenversicherung für Hunde?

Der Preis für eine Hundekrankenversicherung variiert je nach Alter und Rasse. Die Stiftung Warentest nennt in der Zeitschrift Finanztest auf der Basis von 61 untersuchten OP-Kosten-Tarifen knapp 200 Euro für einen jungen Hund als jährliche Mindestsumme. Für ältere Hunde oder besonders teure Rassen liegen die Mindestbeiträge (pro Jahr) bei 250 bis 300 Euro. Wenn man eine Hundekranken-Vollversicherung (inkl. OP-Kosten) für seinen Hund sucht liegt man schnell bei Jahresbeiträgen von 600 Euro und mehr.

Für eine OP-Kosten-Versicherung mit einem guten bis sehr guten Versicherungsumfang müssen Sie schon mit 25 bis 30 Euro im Monat rechnen. Ein guter Krankenvollschutz kostet für Ihren vierbeinigen kleinen Liebling wenigstens 50 Euro monatlich. Bei Rassen wie Labrador, Schäferhund oder Rottweiler müssen Sie monatlich 70 bis 80 Euro kalkulieren. Es gibt auch günstigere Tarife am Markt, die aber durch Erstattungs-Obergrenzen, vielfältige Ausschlüsse, hohe Selbstbeteiligungen oder einfach durch weniger Leistung im Fall eines Falles auffallen. Aufgrund der großen Preisspanne ist es zu empfehlen, sich genau zu informieren und mehrere Angebote zu vergleichen.

Wofür kommen die Versicherer auf?

Bei einer Hundekrankenversicherung gibt es von Versicherer zu Versicherer Unterschiede, folgende Leistungen sind nach Angaben von Experten besonders wichtig:

  • Operationskosten sollten unbegrenzt bis zum 4-fachen Satz der GOT gedeckt werden.
  • Für ambulante und stationäre Heilbehandlungen sollte der Versicherer mit mindestens 5.000 Euro aufkommen, auch wenn keine Operation vorgenommen wird.
  • Bei einem vorübergehenden Aufenthalt im Ausland sollte das Tier mindestens ein Jahr lang versichert.
  • Für Vorsorgemaßnahmen, etwa Wurmkuren oder Impfungen, sollen in jedem Fall die Kosten bis 100 Euro übernommen werden.

Nichtsdestotrotz muss der Hundehalter teilweise Kosten selbst übernommen. Denn die Leistungen richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Wenn der Tierarzt jedoch den dreifachen Gebührensatz verlangt, zugleich der Versicherer aber nur bis zum doppelten Satz zahlt, muss der Versicherte selbst für die Differenz aufkommen. Bei manchen Hundekrankenversicherern wird zudem in einigen Fällen ein Selbstbehalt fällig.

Gibt es Alternativen zur Hundekrankenversicherung?

Wer sich eine Hundekrankenversicherung nicht leisten kann, sollte sich dennoch selbst jeden Monat einen festen Betrag zur Seite zu legen, um auf kostspielige Behandlungen oder Operationen vorbereitet zu sein. Denn wenn Sie von einem plötzlichen Krankheitsfalls Ihres treuen Begleiters überrascht werden, kann das nötige Geld Ihre finanziellen Planungen über den Haufen werfen oder Sie gar in Schwierigkeiten bringen.

Eine empfehlenswerte Alternative bietet zudem die reine OP-Versicherung. Da Operationen in der Regel die größte finanzielle Belastung darstellen, ist ein Schutz im Schadensfall besonders wichtig. Medikamente können im Zweifelsfall aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Wenn man bedenkt, dass ein Kreuzbandriss schnell 2.000 bis 3.000 Euro beim Tierarzt kosten kann, erscheint ein monatlicher Beitrag von 25 Euro für eine OP-Versicherung erschwinglich.

Hauptvorteile der Hundekrankenversicherung auf einen Blick:

  • Vorsorgemaßnahmen werden übernommen
  • Ambulante und stationäre Behandlungen werden übernommen

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